HOME  
  NEWS  
  SHOW REVIEWS  
  GALERIE  
  CD REVIEWS  
  TOURDATES  
  FAQ  
  IMPRESSUM  
 
 
 
   
 

-------------------------
2013-04-26 • Trier
-------------------------
ExHaus
-------------------------
380 Zuschauer
-------------------------
Autor: mk
-------------------------
Galerie öffnen
-------------------------
  choking on illusions - departures - the haverbrook disaster - hundredth - first blood - stick to your guns
2013-04-26

choking on illusions - departures - the haverbrook disaster - hundredth - first blood - stick to your guns

Eine der heißesten Bands im mordernen Hardcore lockt am Freitagabend viele Gäste nach Trier ins Exhaus.

Stick to your guns sind der Grund der langen Schlange am Einlass, nach kurzer Zeit sieht man viele strahlende Gesichter da jeder der noch wollte Einlass zum Konzert bekommt.

 

Da 6 Bands bereit sind die Temperaturen im Exhaus nach und nach ansteigen zu lassen geht es auch recht zügig mit choking on illusions los. Die Band hat Heimspiel und passt musikalisch perfekt ins Lineup. Daraus folgt das bereits zu Beginn das Publikum in Feierlaune ist und choking on illusions leichtes Spiel haben das Blut in Wallung zu bringen.

Wer die Band nicht kennt, sollte das schnellstens ändern.
Auf Youtube gibt es diverse Hörproben.

Nach kurzer Umbauphase stehen Departures bereits auf der Bühne. In letzter Sekunde ins Lineup gerutscht habe ich zuvor nur gutes über die Band gehört. Die Musiker aus England bewegen sich sehr agil auf der Bühne, jedoch hält sich die Resonanz in Grenzen. Gegenüber choking on illusions hört das Publikum eher zu als das es Teil des Sets wird.

Das aktuelle Album der Band aus Glasgow lauter "teenage haze".
Die Songs sind allesamt sehr melodisch und emotional. Es fehlt der Band nicht an Enthusiasmus, lediglich die Tatsache das die meisten Zuschauer wohl noch nicht mit den Songs vertraut sind sorgt dafür das Departures nicht ganz so viele Zuschauer direkt vor der Bühne wiederfinden.

Eine Hörprobe gibts es von Departures auf deren Bandcampprofil.
Wer auf emotionalen Hardcore steht wird mit teenage haze schon bald eine weitere CD in seine Sammlung aufnehmen können.

Nach Departures stehen the haverbrook disaster auf der Bühne.
Die Hardcore-Kapelle aus Karlsruhe ist seit gut 2 Jahren unterwegs und erst kürzlich veröffentlichte man den Song "the chosen few" in welchem Jesse von stick to your guns einen Gastauftritt hat. Musikalisch bewegt man sich sehr im mordernen Hardcore. In gut 30 Minuten sorgt die Band für anhaltendes Kopfnicken, hier und da bewegt sich auch der ein oder andere Gast vor der Bühne. Ich gehe davon aus das die Band auf der Tour dafür sorgt ihre Hörerschaft zu vergrößern und so bei den nächsten Auftritten mit mehr Zuneigung rechnen zu können!

 



Auch THD kann man sich via Youtube anhören!

Weiter in der running order geht es mit hundredth. Schon 2 mal in Trier zu Gast hatte es die Band nicht schwer das Publikum in Bewegung zu bringen. Frontman Chadwick Johnson hat sichtlich spaß und weiß das Publikum bei Laune zu halten. Schon jetzt ist es sehr warm im Exil und Fans sowie Band kommen ordentlich ins schwitzen. Die Crew von amitious.films dreht an jenem Abend auch noch ein Video ab, was dafür sorgt das sich Hundredth noch mehr als gewohnt ins Zeug legen.
Es geht nicht ganz so chaotisch ab wie ich zunächst erwartete jedoch kann man keinesfalls von einer Enttäuschung sprechen.
Auch für Hundredth ist nach 30 Minuten Schluss und die ersten Zuschauer sehnen sich nach frischer Luft.

 

Deutlich härter geht es bei first blood zur Sache. Musikalisch wie auch vor der Bühne. Textlich eine der interessantesten Bands konnten mich first blood musikalisch noch nie umhauen.
Die Band lieferte immer solide ab jedoch ist mir Frontman Carl Schwartz eher als ein Mensch mit einer Meinung in Erinnerung als ein musikalischer Held.

Selbstverständlich teilt nicht jeder meine Ansichten und so werden first blood von ihren Fans herzlich begrüßt und es staplen sich noch mehr Menschen vor der Bühne als zuvor bei Hundredth. Textsicher und Bewegungsfreudig geht es zur Sache und abermals kommen alle Beteiligten gut ins Schwitzen. Stagedives und sing-a-longs werden zum Besten gegeben und es fehlt zu keiner Zeit an Bewegung. First blood ziehen ihr Set solide durch und Fans kommen voll auf ihre Kosten.

 



Wie bereits erwähnt, textlich sind first blood mehr als einen Blick wert und so kann Frontman Carl auch an diesem Abend mit sinnvollen und glaubwürdigen Aussagen überzeugen.

Mittlerweile ist die Temperatur im Exil deutlich angestiegen und alle warten auf stick to your guns. Schaut man sich um sieht man strahlende Gesichter, voller Vorfreude auf die Band aus Orange County.

Mit dem ersten Song "Diamond" vom gleichnamigen Album ist das Publikum sofort zur Stelle und wann immer es geht werden die Lyrics geschrien und der Emotion freien Lauf gelassen.

In einer schnelllebigen Zeit, geprägt von Begriffen wie social media, dem Internet und des Begriff "Hype" fällt es schwer für mich jenen Auftritt in Relation zu setzten. Zu schnell wirft die breite Masse heutzutage mit Superlativen um sich.

Aber: Stick to your guns sind eine DER bands der Stunde im Hardcore. Nicht mehr und nicht weniger. Gemessen an der Reaktion des Publikum auf jeden einzelnen Song und der Anzahl an STYG bezogenen Tattoos an jenem Abend wäre alles andere untertrieben.

Meiner Meinung nach sind es lediglich zu wenig ältere Songs die während der 45 Minuten von stick to your guns gespielt werden. Der Großteil des Sets liegt ganz klar auf Songs von Diamond. Immerhin wird "this is more" gespielt. Reaktionen auf Songs wie "amber" oder "we still believe" zeigen aber deutlich das STYG den Nerv der Zeit treffen und sich in die Köpfe und Herzen vieler Menschen gespielt haben.

Bereits nach der Hälfte des Sets ist jeder der in den vorderen Reihen agierenden Gäste durchgeschwitzt. Alles was Frontman Jesse von sich gibt wird mit tosendem Applaus zur Kenntnis genommen und es sind jene Ansagen welche die Band so authentisch und sympathisch macht. Es geht um die Probleme der Welt und darum das es keinen Platz für Homophobie gibt.
 


Ein Auszug:

this beautiful world that we are living in is dying,
it's lying in the gutter and its bleeding out more and more every single fuckin' day

and what this place needs, are people who still have fire inside of them
and people who have not been jaded and sedaded and people who are not bitter.

because there are so many fucking problems with the world that we are living in
that we can no longer staying around and do nothing about it.

We have two choices: we can keep going down the path that we are going
and we can put all our sorts of inspirational quotes all over our instargrams
and our tumblrs and we can spent the rest of our lives pointing out the problems.

Or we can decide to change things and we can decide to not acceppt
things as they are and instead of pointint out the problems we can actually stand up and do something about it.

Because your responsabillity as a member of this scene is to stand up when the rest of the world has sat down.

And right now the world isn't even sitting down. they are laying down and they are crippled with fear and sadness and depression and
we don't fucking need any more of that!

we need you. they need us - more than you know!

so find something that your are passionate about, find something that you think is wrong with the world

and do everything that you fucking can. dig deep within
yourself and realize that the key,

that every fucking solution to every fucking problem
lies within you - and you alone!




Zwischen den musikalischen Klängen sorgt ein Heiratsantrag für Überraschung und Applaus.

Das grandios atmosphärische "built upon the sand" und "against them all" bilden die letzten beiden Songs des Sets von stick to your guns. Ein großartiges Konzert.
Man spürt die Einheit welche die Subkultur des Hardcore erschafft und wie Bands wie Stick to your guns es verstehen die Zuschauer zu verbinden. Auch Jesse ist einer jener Menschen die in den Zeiten von Small-Talk und Kurzfristigkeit eine deutliche "Message" hinter der Musik haben.

Das und die Tatsache das STYG auf mehreren Touren, stehts bodenständig unterwegs war sorgt für diese grandiose Publikumsresonanz an jenem Abend. Wie lange es dauert bis wieder Statements â la "bestes Konzert bei dem ich jemals war" auftauchen wird sich zeigen.

Lediglich die Tatsache das es wohl nicht mehr lange dauert bis man STYG nur noch in größeren Locations zu sehen bekommt stimmt etwas nachdenklich. Doch das ist aktuell noch Zukunftsmusik. Jener Abend wird dennoch positiv in Erinnerung bleiben und man darf abwarten wohin der Weg für STYG noch gehen wird.

Bilder gibt es in der Galerie von Different-Directions, bei MitchRue und
bei ZoranZaricPhotography. Komplette Livesets auf Youtube
bei Ulle-Media