Mit neuer Platte
(Stray From The Path) präsentierten sich Wolfdown an diesem Samstag in
Karlsruhe auf dem achten New Noise Fest. Trotz der Hitze hatten sich bereits
einige Gäste gegen vier Uhr im Zelt eingefunden um den Auftritt der Vegan
Straight Edge Band zu sehen. Da die Band nur eine knappe halbe Stunde Spielzeit
hatte legten sie direkt los. Von Beginn an wurden keine Gefangen gemacht und das
Gaspedal voll durchgetreten.
Das Hauptaugenmerk des Sets lag natürlich auf dem neuen Album. Die angereisten
Zuhörer gaben sich bei allen Songs sehr Textsicher und so kam es zu einem
Sing-a-long nach dem anderen. Aufgrund der positiven Resonanz im Publikum war
der Auftritt Wolfdowns sehr kurzweilig und alle kamen auf ihre Kosten.
Zwischen AYS und Wolfdown sind Risk It! aus Dresden an der
Reihe. Wir sind zu zweit auf dem Festival unterwegs, ansonsten hätte man sich
mehr oder weniger zwischen Wolfdown und Risk It! entscheiden
müssen.
Die Tatsache das es zu leichten zeitlichen Verzögerungen kommt sorgt dafür das
zu Beginn recht wenige Tanzwütige Gäste das Set von Risk It! beschallt werden.
Risk It! liefern wie immer das berühmte "Brett" ab und minütlich füllt
sich das Zelt. Mit neuer 7" im Gepäck hört man eine Mischung aus neuen Songs und
überwiegend Titel der LP "who's foolin who?".
Die Band zeigt sich sehr agil und fordert das Publikum stets zur Interatkion
auf.
Wer von Risk It! bisher nichts gehört hat sollte dies schleunigst ändern!
Als zweite Band des heutigen
Abends sah ich AYS. Live konnte die Herren eigentlich immer überzeugen
und auch diesmal zeigten sie sich von ihrer besten Seite. Energie geladen
präsentierten Sie sich. Wie immer gab es gesellschaftskritische Ansagen und
genug Ansagen, die zum Nachdenken anregen. Nach guten 20 Minuten war der Spaß
dann aber auch wieder vorbei und AYS räumten die Bühne für die nächste
Band.
Death Before Dishonor
konnte ich nur einen kurzen Besuch abstatten, aber in den 3 Songs die ich
mitbekam zeigten sich die Herren um Sänger Bryan Harris routiniert wie eh und
je. Das Publikum war zu keiner Zeit stagniert und half der Band tatkräftig durch
Sing-a-longs aus.
Nun ist zeit das Drumherum zu besuchen. Das es beim New Noise Festival
mehr als "nur" Live-Musik gibt zeigt sich spätestens jetzt. Veganes Essen,
Distros, Fairtrade-Stände und die Hardcore Help Foundation sind anzutreffen.
Die Getränkepreise sind angemessen und die Vielfalt an Getränken und Essen ist
groß.
Ein definitiver Pluspunkt für das New Noise Festival.
Ich bin etwas verwundert, da auf dem Gelände wenige bzw. keine Mülleimer
aufzufinden sind und unmittelbar an den Toiletten gibt es keine Möglichkeit sich
die Hände zu waschen.
Es ist allerdings selten das die einzigen beiden negativen Punkte nach einem
Festivalbesuch so klein ausfallen.
Hart aber herzlich geht es bei broken teeth zur Sache. Heftig und
groovend geht es daher, jene Zuschauer welchen die Songs bekannt sind moshen was
das Zeug hält. Die Band saugt die Energie förmlich auf. Auf Grund des Sand im
Zelt staubt es ordentlich, was der Stimmung aber nicht schadet. War ich zunächst
skeptisch wie broken teeth ankommen würden bin ich von der Resonanz und
der Spielfreude der Band äußerst positiv überrascht.
Es folgen funeral for a friend. Eine kurze Spielzeit und das neue Album
sorgen dafür das erst zur Mitte des Sets etwas ältere Songs gespielt werden. Bis
zu diesem Zeitpunkt bin ich sehr enttäuscht was funeral for a friend abliefern.
Seit verlassen des Drummers der Band muss Frontman Matt nun fast alle
geschriehenen Parts übernehmen. Seine Stimme ist etwas heißer und hat einfach
nicht die Kraft des ehemaligen Drummers. Sehr Schade. Auch die neuen Songs
zünden beim Publikum zu Beginn gar nicht. Etwas ironisch weißt Mattew vor "rosed
for the dead" daraufhin: "The next song is one you know, don't worry".
Einzig bei den folgenden 3 Songs kommt etwas Stimmung auf. Neben "roses for the
dead", "juneau" und "escape artists never die" gibt es aber fast keine
Höhepunkte von funeral for a friend an diesem Tag. Ich hoffe die Band
findet zu alter Stärke zurück! Wenn ich überlege welche grandiosen Auftritte von
den Jungs gesehen habe fällt es mir schwer diesen Auftritt nicht komplett zu
zerreißen.
Durch den bereits erwähnten Stau in welchem sich Integrity befinden sind
als nächstes Landscapes an der Reihe.
Das Landscapes Set setzt sich aus ruhigeren und kraftvolleren Parts
zusammen.
Die art des modernen Hardcore wie Landscapes ihn spielen wird von der
sehr emotionalen Art des Frontmans unterstützt. Schnelle wie auch langsame
Passagen treffen beim Publikum auf Zustimmung und vielen Zuschauern sind die
Lyrics bekannt.
Vereinzelt kommt es zum singa-a-longs, zum totalen Ausrasten kommt es allerdings
nicht. Vor vielen Songs erfährt man die Geschichte der Lyrics von Frontman Shaun
Milton und so wirken besonders die ruhigen Songs noch emotionaler!
Wer mit Bands wie more than life etwas anfangen kann sollte Landscapes
auf jeden fall anhören!
Integrity sorgten gegen Ende des Fests für weniger Bewegung im Publikum,
was aber bedingt durch die Art der Musik herrührt. Nachdem bereits im Vorfeld
der Slot von Integrity mit Code Orange Kids getauscht wurde, verzögerte
sich der Auftritt erneut da die Band im Stau steckte. Und so spielten
Integrity erst als Vorletzte Band des Abends im kleinen Zelt. Ab dem ersten
Ton brachte die Band eine passende düstere Stimmung rüber und hatte das Publikum
sofort auf ihrer Seite. Neben Klassikern wie u. a. System overload und die hard
spielten Integrity eine gesunde Mischung aus älteren und neuen Songs.
Nach einer halben Stunde räumte die Band dann die Bühne für Empowernment.
Uhh yeah: Empowerment! Feierei von Anfang bis Ende. Menschen klettern an
den Zeltstangen auf und ab. Stagedives, sing-a-longs und ein grinsender Jogges.
So gehört sich das! Auch Wolfdown Frontfrau Larissa hat einen Gastauftritt,
verabschiedet sich aber nach wenigen Sekunden via Stagedive in die Menge.
Während der halben Stunde wird so viel getanzt und geschriehen wie möglich.
Es gibt einen neuen Song von Empowerment auf die Ohren, beendet wird das
Set mit einem Cover von Slime - "Wir wollen keine Bullenschweine" schallt es
durch das Zelt.
Empowermet liefern IMMER ab.
Empowerment spielen in eurer Gegend? Hingehen!
Durchgeschwitzt heißt es nach Empowerment "Auf Wiedersehen" New Noise
Fest.
Napalm Death werden auf dem Ieperfest begutachtet.
Danke für dieses tolle Festival!