Auch in diesem Jahr macht
die Never say die Tour in Luxemburg halt. Das Package rund um den headliner
Emmure spielt in der Kulturfabrik in Esch allzette auf und hatte eine
Genreübergreifende Mischung zu bieten.
Nach Stau auf der Autobahn
und am Einlass bekomme ich von opener Hand of Mercy noch genau zwei Songs
mit. Die Kulturfabrik ist bereits gut gefüllt, jedoch verteilt sich die Masse
quer durch die gesamte halle.
Vor dem Wellenbrecher
Bilder sich eine reihe aus meist sehr jungen Publikum und bereits zu Beginn wird
im Pit einiges gegeben.
Als Opener erledigten Hand of Mercy ihre Sache gut und vor allem sehr
routiniert. Die Jungs aus Sydney haben keinerlei Startschwierigkeiten.
Northlane, ebenfalls aus Sydney, stehen als nächstes auf der Bühne.
Sofort fällt auf das deutlich weniger Zuschauer den Jungs Aufmerksamkeit
schenken, ebenso wird deutlich weniger gemosht. Musikalisch ähnlich gestimmt wie
Hand of Mercy scheinen Northlane nicht den Geschmack der Zuschauer
an diesem Abend zu treffen. Nach 5 Songs ist der Auftritt auch schon beendet und
es geht weiter im Programm.
Weiter geht es mit
Hundredth und anhand der Herangehensweise auf der Bühne ist zu erkennen das
die Band bereits einige Tourneen auf dem Buckel hat. Textsicher und
tanzfreudiger als zuvor scheint das Publikum nach der Pause bei Northlane
wieder in Stimmung zu kommen.
Hundredth funktionieren auf einer solch großen Bühne deutlich besser als
ich im vornherein annahm, natürlich ist die Energie nicht die selbe wie auf
einer Clubhotel ohne Absperrung doch Hundredth können auch hier die
Massen begeistern. Neben alt bekanntem wird ein neuer Song der aktuellen EP
gespielt. Diese gibt es kostenlos zum Download!
Auch das Hundredth
Set fälltest kurz aus, geschuldet den noch folgenden Bands.
Die combo in betraying
the martyrs sorgt nun für etwas metallischere klänge und das Publikum
scheint zum ersten mal an diesem Abend richtig abzugehen. Die Band hat auf Grund
ihrer französischen Sprachkenntnisse und den damit verbundenen Ansagen wohl
einen kleinen Vorteil.
Munter hüpfen die Musiker auf und ab und die Mischung aus Metal/Hardcore sowie
elektronischen Elementen scheint aktuell angesagt. Auch nach dem Auftritt
herrscht reges Treiben am Merchstand von BTM.
I killed the Prom Queen sind als nächstes an der Reihe. Schon im Sommer
auf dem ieperfest war ich skeptisch ob diese Band noch Publikum mobilisiert und
hatte mit meiner Vorahnung auch dieses mal recht.
Zunächst vorweg: es durften keine Bilder geschossen werden. Warum auch immer,
denn dem Auftritt nach zu urteilen sollten IKTPQ über jedes Fünkchen
Aufmerksamkeit dankbar sein. Viele Zuschauer verlassen die Halle und schenken
der Band wenig bis keine Aufmerksamkeit. Selbst das obligatorische Klatschen
nach jedem Song ist auf ein Minimum zurück gegangen. Die Band versucht das beste
daraus zu machen, ohne erfolg.
Auch für mich sind
IKTPQ durch die ganzen Besetzungswechsel und das Hin und Her in Sachen
Auflösung und Reunion in der breiten Masse an Bands verschwunden. Es macht den
Anschein als ob es den meisten Besuchern hier ähnlich ergeht.
Wollen IKTPQ wieder
zu alter Stärke zurück finden gelingt dies wohl nur indem man kleinere Clubs
bespielt und wieder langsam zu der großen Nummer wird die man mal war.
Mit Deathcore von
carnifex geht es weiter. Musikalisch könnte mich die Band nie überzeugen, da
ich dem Deathcore-Genre nicht so viel abgewinnen kann. Gleichwohl ist mir aber
bewusst welchen Stellenwert diese Band in jenem Genre hat. Auch hier wurde ja
vor kurzem eine längere Pause bekannt gegeben. Jedoch kam es anders und so sind
auch carnifex Teil der Never say die Tour 2013.
Die Fans werden allem Anschein nach zufrieden gestellt und im Pit wird abermals
Gas gegeben! Die Bühnenpräsenz von carnifex spricht durchaus für die Band
und es sind eben diese Mischungen an Bands welche die Never Day die Tour so
interessant machen.
Schluss mit lustig.
Emmure. Dachte ich zumindest als die Herren um Frankie Palmeri die Bühne
betreten. Zunächst aber kämpfen auch Emmure mit dem Publikum, nach dem
zweiten Song aber scheint das Publikum überzeugt. Deutlich mehr Menschen bewegen
sich jetzt vor der Bühne als bei den bisher aufgetretenen Bands. Bei passender
Passage wird auch heftig gemosht, alles aber ohne nennenswerte Zwischenfälle,
keine Karate-Moves von irgendwelchen Halbstarken die meinen sich an den
Zuschauern auslassen zu müssen.
Der Sound ist bei Emmure wie den gesamten Abend über wirklich
hervorragend! Das Set umfasst 13 Songs wobei der Hauptteil des Sets aus Songs
des Album "Speaker of the Dead" besteht, was mich etwas verwundert. Denn
ansonsten werden nur 2 Songs des aktuellen Outputs gespielt. Leider kein Song
von "the respect issue" und auch nur 2 songs des Debütalbum.
Die beiden alten Songs "10 signs you should leave" und die Zugabe "when keeping
it real goes wrong" sorgen für die meiste Bewegung im Publikum.
Setlist Emmure:
01. 4 Poisons 3 Words
02. Solar Flare Homicide
03. Protoman
04. Sunday Bacon
05. I Thought You Met Telly and Turned Me Into Casper
06. Demons With Ryu
07. Drug Dealer Friend
08. Dogs Get Put Down
09. R2Deepthroat
10. Children of Cybertron
11. 10 Signs You Should Leave
12. MDMA
13. When Keeping It Real Goes Wrong
Nach besagter Zugabe ist dann nach 13 Songs Schluss mit Emmure und das
Ende der never say die tour für dieses Jahr in Luxemburg.
Die Stimmung der vorjährigen Auflage konnte nicht ganz erreicht werden, dennoch
lockte das Lineup der never say die tour wieder viele Zuschauer in die
Kulturfabrik. Auch dieses Jahr war wohl auch die Mischung der diversen Genres
das Erfolgsrezept der von Impericon auf die Beine gestellten Tour. Man darf also
auf die Auflage im nächsten Jahr gespannt sein.