Die Belgische
Hardcoreurgesteine von The Setup sind die erste Band welche am Samstag
besucht wird. Leichtes Spiel für die Kapelle: Old School Hardcore, viele
vergangene Shows und heimisches Publikum. Schon jetzt heißt es wieder
crowdsurfing, sing-a-long, two-step.
The Setup passen einfach in dieses Festival. Das Publikum dankt den Jungs
mit großer Anteilnahme und viel Bewegung im Pit. Staubwolken bilden sich auf
Grund der regen Action im und die 35 Minuten des Sets sind im nu vorbei.
Es ist schon ein paar Tage her, als ich das letzte Mal The Setup sah,
aber ich muss sagen, sie haben keinerlei Ihrer Livequalitäten verloren. Falls
The Setup mal bei euch in der Nähe spielen auf jedenfall auschecken!
Was soll man zu den Herren um Bryan Harris noch sagen. Der Auftritt der Bostoner
war eigentlich wie jede Performance die ich bisher von Death Before Dishonor
sehen durfte. Von Beginn an ein gut gelaunter Sänger, viele Sing-A-Longs und
unzählige Stagedives.
Vom ersten Ton an war die Stimmung auf und vor der Bühne auf Feiern eingestellt.
Das Set des Quintetts dauerte 45 Minuten, in denen sich die Herren von ihrer
besten Seite zeigten. Durch viel Interaktion mit dem Publikum hatte man dieses
direkt auf seiner Seite und konnte auf ganzer Linie überzeugen.
Natürlich wurde wie immer "boston belongs to me" am Ende des Sets gespielt und
alle Anwesenden rasteten völlig aus, selbst beim letzten im Publikum gab es kein
Halten mehr.
Nun geht es schnell rüber auf die Zeltbühne zu Oathbreaker. Die Band aus
dem nahegelegenen Gent steht in den Startlöchern. Auch hier war ich auf den
Auftritt vor heimischem Publikum gespannt.
Düster und Kräftig geht es los. Wie bisher immer live ist die Stimme von
Frontfrau Caro sehr prägnant und impulsiv. Moshen und Action wie bei den
Hardcorebands am heutigen Tage kommt natürlich bei Oathbreaker nicht vor.
Vereinzelt schreien sich die Zuschauer die Kehle aus dem Hals, stellenweise
wirbeln auch ein paar Frisuren durch die Gegend.
Der Sound von Oathbreaker ist düster und schwer, wem solche Stilelemente
gefallen sollte Oathbreaker auf jeden Fall anhören.
Das neue Album Eros|Anteros im Gepäck gibt es also
brandaktuelles Material von Oathbreaker auf die Ohren. Auch die neuen
Songs machen einen guten Eindruck. Das Album nehmen wir noch genauer unter die
Lupe.
Bis auf ein „Merci“ und eine kurze Dankesrede an die Organisation sowie
die Zuschauer gibt es keine Ansagen von Oathbreaker. Man ist für 35 Minuten im
Sound und der Atmosphäre von Oathbreaker gefangen. Eine gelungene
Abwechslung nach den vorigen Hardcoreacts!
Am frühen Abend gaben Municipal Waste aus Richmond ihr stell dich ein. Ab
dem Ersten Ton war Party angesagt.
Menschen stapelten sich im Publikum, ein Stagedive
folgte dem nächsten, diverse Male wurde die Bühne gestürmt. Surfbretter wurden
ausgepackt um dann in der Menge ein Bad zu nehmen. Sänger Tony Forester stellte
seine Wrestling Künste unter Beweis und lieferten einen filmreifen KO-Move ab.
Alles in allem also ein wunderbares Chaos, das sich vor und auf der Bühne
abspielte. Sowohl ältere als auch jüngere Fans der Band kamen aufgrund der
ausgewählten Songs voll und ganz auf ihre Kosten. Zu keiner Zeit des Sets gab es
an Stillstand im Publikum oder auf der Bühne. Mit viel Selbstironie untermalte
man die Ansagen zwischen den Songs und konnte so auf ganzer Linie punkten. Für
mich waren die Herren an diesem Abend neben den eines der Highlights des
Ieperfestes.
Nach langer Abstinenz spielten E-Town Concrete aus New Jersey eine von
drei Shows auf dem diesjährigen Ieperfest. Mit Spannung wurden die Herren von
den Zuschauern erwartet. Ich denke, dass die Meinungen zum Auftritt der Band ein
wenig auseinander gehen.
Mir persönlich hat das Set von E-Town Concrete nicht sonderlich gefallen.
Vereinzelt gab es zwar Sing-A-Longs und Bewegung im Pit, aber irgendwie wollte
der Funke beim Auftritt nicht überspringen. Kein Wunder, war die Band ja
jahrelang nicht unterwegs und ließ wenig von sich hören, auch Frontman Anthony
Martini war nicht unbedingt gesprächsbereit aufgelegt. Man hatte zwar einiges an
Groove im Sound anzubieten aber insgesamt wirkte das Set eher routiniert
runtergespielt.
Headliner an diesem Abend waren Cro-Mags. Mittlerweile haben die Herren
genug Negativschlagzeilen gesammelt, so dass ich mit geringen Erwartungen dem
Auftritt entgegensah. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Gleich zu Beginn
knallten die vier Herren Hits wie World Paece , Hard Times und We Gotta Know
raus.
Anfangs war ich noch etwas
skeptisch über die Songauswahl direkt zu Beginn, weil ich die Befürchtung hatte,
dass das Ende des Sets, wesentlich an Qualität verlieren würde. Meine Bedenken
wurden aber nicht bestätigt. Während der gesamten Spielzeit zeigte sich Sänger
John von seiner besten Seite und ließ jeden Zuschauer aktiv am Set teilhaben.
Des Öfteren wurde das Mikro einfach mal weitergegeben, oder sich einfach mit
einer Umarmung bei John für das gelungene Set bedankt. Ein paar Spaßvögel lassen
es sich nicht nehmen die Aufmerksamkeit an sich zu reißen und so sieht man
während des Auftritts ab und zu blanke Ärsche und sonstige Grausamkeiten...
Gegen Ende des 50minüten Auftritts gab es auch beim letzten kein Halten mehr und
so wurde die Bühne kurzerhand von allen Zuschauern gestürmt. Insgesamt eine irre
Show, die dort abgeliefert wurde. Schade, dass man die Herren nicht in einem
kleinen Club, sondern auf der großen Bühne sah. Aber Sie wurden ihrer Rolle als
Headliner mehr als gerecht. Für mich war es definitiv jetzt schon einer der
Auftritte des Jahres 2013.